Autor

Kriminalschriftsteller Thomas Tradigist lebt und schreibt in einem kleinen, idyllischen Dorf im Südburgenland. Seine Liebe zu guten Krimis ließ ihn zur Feder greifen. Er wollte es quasi selbst einmal ausprobieren, den perfekten Mord zu begehen. Natürlich nur zwischen Buchdeckeln, versteht sich ...
Das ist seine Geschichte.

Großmutters Nachtkästchen

Tatort Nachtkästchen

Ich bin in den Sechzigern geboren. In Wien. Gerade mal der Sprache mächtig, rezitiere ich bereits vor ausgewähltem Publikum (den begeisterten Eltern und Großeltern nämlich) Märchen der Gebrüder Grimm.

Mit vier kann ich »Der Wolf und die sieben Geißlein« aus dem Gedächtnis vortragen.

Vorerst führt mein Weg zur Technik. Ich besuche die HTL für Hochbau. Wenn Zeit bleibt, lese ich. Mit fünfzehn finde und stibitze ich auf Großmutters Nachtkästchen einen Krimi von Agatha Christie. Zwischen statischen Rechenaufgaben und Baukonstruktionslehre lese ich heimlich diesen Kriminalroman. Das war ein Diebstahl mit Folgen!

Die erste Schreibmaschine

Die Schreibmaschine

Die heimliche Lektüre zeigt Wirkung: Zu Weihnachten wünsche ich mir eine Schreibmaschine. Ich beginne, eigene Kriminalgeschichten zu schreiben.

Täter und Opfer rekrutiere ich unter den Freunden meiner Eltern.

Architektur in Wien

Doch die Schreibversuche finden ein jähes Ende, als meine Mutter stirbt. Ich schließe die Schule ab und arbeite als Ingenieur in einem Wiener Architekturbüro. Die Liebe zur Literatur bleibt - zur Literatur im Allgemeinen und zu Krimis im Speziellen.

Ich lese ununterbrochen.

Aus der Schweiz ins Außerfern

Anfang dreißig ziehe ich mich für mehrere Wochen ins Schweizer Gebirge zurück und lebe in einem Kartäuserkloster. Ich erlebe einen der glücklichsten Augenblicke meines Lebens, als ich den mitternächtlichen Gesängen der Mönche lausche, und finde eine neue Richtung: Es ist zwar nicht die Berufung, Mönch zu werden, aber ich finde die Stärke, mein Leben zu ändern. Ich ziehe in das Tiroler Außerfern und werde Krankenpfleger. Fern von zu Hause lerne ich mich und meine Wurzeln richtig kennen.

Die letzte Verwandte

Das Arbeitszimmer

Meiner Großmutter zuliebe – der letzten lebenden Verwandten – kehre ich nach Wien zurück und arbeite in einer Wiener Klinik. Die Großmutter stirbt. Ich lerne meinen künftigen Lebenspartner kennen. Er ist es auch, der mir ein neues Zuhause gibt: auf einem ehemaligen Bauernhof im südlichen Burgenland.

Der Bauernhof

Idylle gibt es also wirklich. Ich habe sie gefunden. In einem kleinen Dorf zwischen sanften Hügeln, Wäldern und Obstgärten.

Hier finde ich die Inspiration für den perfekten Mord.

Es ist Winter
Es ist Winter